Fertigung nach MaßFertigung nach Maß
Produktion in RekordzeitProduktion in Rekordzeit
Qualität seit 1961Qualität seit 1961
Persönliche KundenberatungPersönliche Kundenberatung
logo

FCL vs. LCL und FTL vs. LTL: Abkürzungen im Containertransport

Container werden in der modernen Logistik auf allen möglichen Transportwegen eingesetzt. Neben dem Schienen-, Übersee- und Lufttransport ist der Straßentransport immer noch der wichtigste. Besonders auf den Autobahnen ist dies spürbar. Das Kraftfahrtbundesamt verzeichnete im Jahr 2021 290,6 Millionen Lastkraftfahrten. Dabei handelt es sich sowohl um inländische als auch um grenzüberschreitende Fahrten. Die zurückgelegte Strecke der LKWs beträgt circa 50,8 Milliarden Kilometer – Staus auf den Autobahnen sind dadurch vorprogrammiert. Anteilig übernehmen LKWs 2022 laut Statista 72,1% der Leistung im Güterverkehr. Dies macht den LKW zu dem zentralen Beförderungsmittel in der Logistik.

Container auf Frachtschiff

Nicht jeder LKW wird gleich beladen. In der Containerbranche wird zwischen FCL und LCL-Transport unterschieden, während die Transportunternehmen von FTL und LTL-Transporten sprechen. Doch wofür stehen die Abkürzungen FTL, LTL, FCL und LCL? Wie unterscheiden sie sich und was gilt es zu beachten? Diese Fragen beantworten wir Ihnen im folgenden Beitrag.

Definition: Was bedeutet FTL und LTL?

Die Abkürzung FTL kommt aus dem Englischen und steht für “Full Truck Load”. Dies bedeutet, dass ein kompletter LKW beladen ist und der gesamte zur Verfügung stehende Laderaum von einem Unternehmen genutzt wird. Dies erfordert eine sehr genaue Planung, da die Lieferung nur an einen einzigen Empfänger geht und kein Umladen der Ware stattfindet. Dadurch wird eine vergleichsweise schnelle Lieferung möglich. FTL ist die effektivste und wirtschaftlichste Methode, Güter über den Landweg zu einem Empfänger zu transportieren, und wird daher von Transportunternehmen sehr gerne angewendet.

Im Kontrast dazu ist LTL die Kurzform für "Less than Truck Load" und beschreibt den Transport von Teilladungen. Dabei nimmt die Gütermenge eines Unternehmens nur einen Teil der Ladefläche in Anspruch. Um Leertransport zu vermeiden, werden dann Teilladungen auf einer Ladefläche kombiniert. Dabei entstehen Sammelfahrten, die Güter mehrerer Kunden in einem LKW zu unterschiedlichen Empfängern transportieren. LTL-Transporte kommen in der Praxis häufig vor und gestalten die Lieferkette effizienter. Allerdings kommt es zu einem höheren Zeitaufwand, da mehrere Empfänger zusätzliche Wege und Verladevorgänge notwendig machen. Trotzdem ermöglichen FTL und LTL wichtige Preisvorteile, da die Aufträge bestmöglich kombiniert und die Optimierungspotentiale ausgenutzt werden können.

Personen beladen Container

FTL-Transport in der Praxis

Ein FTL-Transport findet häufig im Speditionswesen bspw. für den Transport von Mobiliar statt. Aber auch in der Getränkebranche etwa für Rundläufe, bei welchen ein Auftrag einen weiteren auslöst (zum Beispiel: Lieferung bringt Abholung mit sich), bietet sich die FTL-Option an.  

Beliebt ist die FTL-Lieferung, da sie in der Regel weniger Zeit in Anspruch nimmt, da sie ohne Zwischenstopp direkt vom Sender zum Empfänger fährt. Dies bringt auch eine erhöhte Sicherheit mit sich. Die Waren kommen nicht in Kontakt mit anderen Waren und werden nur im Notfall vom Transportunternehmen geöffnet. Es wird somit von einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Schäden oder Verlust ausgegangen. Neben der Sicherheit bieten FTL-Lieferungen auch eine erhöhte Flexibilität mit sich, da Abholung und Transportwege individuell angepasst werden können.

LTL-Transport in der Praxis

Die Logistik ist besonders durch das Wachstum des E-Commerce angetrieben. Der Dienstleistungssektor verlagert sich zunehmend in die digitale Welt. Während die Anzahl der Gütertransporte ansteigt, sinkt die Größe bzw. das Volumen der einzelnen Transporte. Vielleicht kennen Sie dies selbst, einige Sendungen passen sogar in den Briefkasten und müssen nicht persönlich übergeben werden. Zudem gibt es auch immer mehr kleine Onlineshops, die keine großen Absatzzahlen generieren, sondern kleinere Mengen versenden.  

Des Weiteren sind das Wachstum und der Wettbewerb in der Logistikbranche Antrieb für hohe Effizienz in den Lieferketten. Leertransporte sind dafür ein großes Problem und sollen auf ein Minimum reduziert werden, wozu der LCL-Transport beiträgt. Im Hinblick auf die Umweltbelastung, die von der Logistikbranche ausgeht, sind LCL-Transport ebenfalls sehr positiv. Sie optimieren die Anzahl der Transportwege und reduzieren somit den CO2 Ausstoß.

Frau Kennzeichnet Pakete und verpackt sie
Ausnahme: PTL (Part Truck Load)

Ähnlich wie bei einem LTL wird bei einem PTL nur ein Teil des LKW-Laderaums in Anspruch genommen. PTL wird oft verwendet, wenn die Menge der zu transportierenden Güter nicht ausreicht, um den gesamten Lkw zu füllen, jedoch nicht klein genug ist, um als LTL (Less than Truck Load) betrachtet zu werden. Es handelt sich demnach um eine Zwischenform.

Insgesamt ist PTL eine Transportoption, die es ermöglicht, Ladungen zu transportieren, die größer als LTL, aber nicht groß genug für einen FTL-Transport sind, wodurch eine hohe Flexibilität gegeben ist.

Definition: Was sind FCL und LCL-Container?

Die beiden Abkürzungen FCL und LCL sind mit FTL und LTL verwandt. FCL steht dabei für einen “Full Container Load” und LCL für einen “Less than full Container Load”. Die Abkürzungen beziehen sich als nicht mehr nur auf den Straßenverkehr, sondern viel mehr auf die gesamte Bandbreite des Transportwesens. Da Container sehr zentrale Komponenten im Transportwesen sind, macht die Art und der Umfang ihrer Beladung einen signifikanten Unterschied in der gesamten Lieferkette. Besonders im internationalen Kontext ist die Containerbeladung von zentraler Bedeutung, da hier meist mehrere Transportmittel, wie Schifftransport und LKW-Transport kombiniert werden. In diesen Fällen findet ein Containerumschlag statt, wo die genaue Kenntnis über die Beladungsart wichtig ist.

FCL Container

FCL-Container in der Logistik

Äquivalent zum FTL steht dem Kunden beim FCL das gesamte Containervolumen über den ganzen Transportweg zur alleinigen Verfügung. Die Unternehmen befüllen und verplomben die Container, sodass Speditionen, Reedereien, Luftfahrtunternehmen oder Eisenbahnverkehrsunternehmen die Container nur übernehmen und außer dem Transport keine weiteren Aufgaben übernehmen.  

Full Container Load bedeutet hier allerdings nicht unbedingt, dass der Container voll ausgefüllt ist. Dies ist sicherlich empfehlenswert und effizienter, allerdings ist dies keine Pflicht. Die Versandkosten für eine FCL-Beladungen werden pro Container berechnet, allerdings haben diese meist ein Maximalgewicht, was nicht überschritten werden darf.

Besonderheiten:
Der Transport der FCL-Container geht vom Absender auf direktem Wege zum Empfänger der Güter. Das Transportunternehmen regelt keinen Containerumschlag, keine Zollangelegenheiten und keine Be- oder Entladung. Die Ladung bleibt vollständig ungeöffnet, was den Transport schneller und unkomplizierter macht.

Warum werden Container verplombt?

Container werden aus den folgenden Gründen verplombt:

Sicherheit: Durch die Verplombung erhalten Container einen zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff oder Diebstahl. Die Plombe zeigt an, ob der Container während des Transports oder der Lagerung geöffnet wurde.

Zollkontrolle: Die Verplombung ermöglicht es den Zollbehörden, den Inhalt des Containers zu überprüfen, ohne ihn zu öffnen. Die Zollplombe dient als Indikator für eine ordnungsgemäße Zollerklärung und kann auf Unregelmäßigkeiten oder Schmuggelware hinweisen.

Versicherung: Viele Versicherungsunternehmen verlangen eine Verplombung der Container, als Voraussetzung für den Versicherungsschutz während des Transports. Die Plombe dient dann als Nachweis für die Unversehrtheit des Containers und unterstützt im Schadenfall mögliche Schadensersatzansprüche.

Transportdokumentation: Die Verplombung dient als Teil der Transportdokumentation und hilft den Transportweg eines Containers nachzuvollziehen.

LCL-Container in der Logistik

“Less than full container load” ist die ausgeschriebene Form von LCL und bedeutet, dass der Container nicht vollständig befüllt wird. Der Kunde zahlt nur die Kapazität, die er benötigt und mehrere kleinere Sendungen werden zusammengelegt, um effizienter zu sein. Das Zusammenlegen findet an sogenannten Containerfrachtstatitionen (CFS) statt. Einen LCL-Container könnte man vereinfacht auch als einen Sammelcontainer bezeichnen, da sich hier ganz unterschiedliche Güter einen Container teilen.  

Da jede Sendung trotzdem einen etwas anderen Weg hat und unterschiedliche Absender und Empfänger, sind die Container nicht verplombt. Jede LCL-Sendung hat ihren eigenen CMR-Frachtbrief, Ladeschein oder Seefrachtbrief. Am Zoll muss der Transporteur die einzelnen Zollschritte für jede einzelne Ladungseinheit durchführen. Das macht die LCL-Container im Vergleich zu den FCL-Containern etwas langsamer. Für den Transporteur kommt ein erhöhter Aufwand und eine höhere Verantwortung hinzu, denn das Risiko für mögliche Schäden tragen sie.

Die Kosten werden anteilig, nach genötigtem Gewicht oder Volumen der Ware bezahlt. Welche Größe ausschlaggebend ist, hängt von der Art der Waren ab. Sind die Transportgüter sehr voluminös, aber nicht besonders schwer, wird nach Volumen aufgeteilt – ebenso im umgekehrten Fall.

Container aufeinander gestapelt

Vorteile auf einen Blick: 

Vorteile FCLVorteile LCL
  • wenn sicherer Verschluss notwendig ist
  • Kontakt oder Vermischen mit anderen Waren ist unerwünscht
  • Einzelstücke, die den gesamten Container füllen
  • Schnellerer und leichterer Zollvollzug
  • Höhere Geschwindigkeit
  • Geringere Gefahr zum Verschwinden oder verrutschen von Ladung bei großer Ladung
  • Sparende Variante
  • Kapazitätsoptimierung für Logistikunternehmen
  • Effizientere Transportwege
  • Waren sind eng
  • Gefahr von Verrutschen ist minimiert

Zukünftige Potentiale der Beladungsarten FCL, LCL, FTL und LTL

  1. Die Integration von Technologie: Durch die ständige Entwicklung der Lieferketten, liegt in der Logistik eine hohe Flexibilität zur Implementierung neuer Technologien vor. Das Internet of Things (IoT) ist ein aktuelles Beispiel für die Innovationsfreudigkeit der Branche. Mit dem IoT können Container digital vernetzt werden und in Echtzeit aktuelle Informationen über die Sendung liefern. Es könnte beispielsweise eine automatische Benachrichtigung eingerichtet werden, wenn ein LCL-Container den Zoll durchlaufen hat oder nur wenige Kilometer von der Umschlagstelle entfernt ist. Die Informationen sind dadurch schnell abrufbar, zuverlässig und zu geringen Kosten verfügbar.
  2. Effizientere Platznutzung: In der Transport- und Logistikbranche ist Platz ein großer Kostenfaktor. Das Investieren in neue, innovative Verpackungstechnologien kann die Ladungseinheiten optimieren. Somit werden die Ressourcen Lager- und Transportraum geschützt und die variablen Kosten langfristig gesenkt. Bereits jetzt ist der Transport von Leercontainern nicht gerne gesehen und nicht rentabel. Für größere Maschinen gilt es beispielsweise noch bessere Optionen zu finden, um Platz einzusparen. .
  3. Die Anwendung automatisierter Zollabwicklung: Besonders bei LCL. Containern ist die Zollabwicklung eine zeitintensive Station in der Lieferkette. Trotz vielfältiger Umstrukturierungen des Deutschen Zolls, ist die Bürokratie immer noch ein verzögernder Faktor. Das ATLAS Verfahren und die IAA Plus sind Beispiele dafür, dass Digitalisierung den Workflow an dieser Stelle für alle Beteiligten erleichtert.