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Von Rohstoffknappheit bis Energiepreis - die Herausforderungen der Wellpappen-Branche

Wellpappe ist unverzichtbar. Aus dem recycelbaren, stabilen Material werden Kartons und Verpackungen für eine Vielzahl von Industrien und Branchen gefertigt. Angesichts des hohen Bedarfs sollte die Wellpappen-Industrie zuversichtlich in die Zukunft blicken. Doch die Realität sieht anders aus. Die Produzenten kämpfen mit massiven Schwierigkeiten. Eine kontinuierliche Verknappung von Rohstoffen stellt ein wesentliches Problem dar. Und es gibt weitere Faktoren, die die Wellpappen-Branche zusätzlich belasten.

Teils abgeholzter Wald - Rohstoffknappheit

Beeinträchtigungen aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre sind nicht spurlos an der Wellpappen-Industrie vorbeigegangen. Seit Anfang 2020 nimmt die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Einschneidende Änderungen von Arbeitsabläufen und Lebensgewohnheiten haben der Wirtschaft zugesetzt. Die Wellpappen-Industrie zeigte sich zunächst stabil. Durch den erhöhten Bedarf an Lieferverpackungen fanden die Hersteller einen guten Absatzmarkt. Die Wellpappen-Industrie wurde als systemrelevant eingestuft. Trotzdem war 2020 ein Jahr, in dem die Branche mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert wurde.

Internationale Konflikte, Grenzschließungen und wirtschaftliche Sanktionen haben zu erheblichen Transport- und Lieferproblemen in vielen Bereichen geführt. Davon waren alle Wirtschaftszweige betroffen. Produzenten erhielten bestellte Rohstoffe oder Einzelteile nicht. Verkäufer mussten auf Waren warten, die sie für ihr Sortiment eingeplant hatten. Diese Situation führte zu Engpässen an vielen Stellen. In der Folge stiegen die Preise für zahlreiche Produkte und Rohstoffe, da das Angebot nicht mehr ausreichte, um den aktuellen Bedarf zu decken.

Wirtschaftliche Belastungen durch Energiepreise und allgemeine Kosten

Das Jahr 2022 war durch den Krieg in der Ukraine geprägt. Zu den wichtigsten wirtschaftlichen Auswirkungen für die Wellpappen-Industrie zählten die rasant steigenden Energiepreise. Im dritten Quartal 2022 mussten sich Industrieunternehmen mit einem Jahresverbrauch von über 625.000 kWh auf einen Anstieg von rund 250 % des Vorjahresmonats einstellen. Preissteigerungen in diesem Umfang lassen sich kaum abfedern. Doch die steigenden Energiepreise waren und sind nicht die einzige Belastung, die der Branche zu schaffen macht.

Bei den allgemeinen Kosten stellen vor allem die hohen Transportkosten ein Problem dar. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Sie reichen von der Blockade des Suezkanals über geschlossene Seehäfen bis hin zum Personalmangel bei Transportunternehmen. Die hohen Dieselpreise schlagen ebenfalls zu Buche. Diese Entwicklung betrifft alle Verkehrsträger. Für die Wellpappen-Industrie erhöht das den Kostendruck. Sie ist darauf angewiesen, Rohstoffe in großen Mengen anliefern zu lassen und ihre Produkte zu versenden.

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Wichtige Rohstoffe für die Produktion von Wellpappe

Wellpappe besteht aus zwei unterschiedlichen Materialgruppen: Holzbasierte Fasern und Klebstoffe. Bei den Fasern handelt es sich nicht unbedingt um frisch verarbeitetes Holz. Ganz im Gegenteil. Ein beträchtlicher Teil der Rohstoffe stammt aus recycelten Materialien. Geeignet sind gebrauchte Wellpappen, Kartonagen sowie Altpapier. Nur ein Fünftel besteht aus Frischfasern. Hierfür werden bevorzugt Bruch- oder Durchforstungshölzer verwendet. Es handelt sich bei Altpapier und Wellpappenrohpapier mengenmäßig um die wichtigsten Rohstoffe für die Wellpappen-Industrie. Deswegen belasten die steigenden Preise die Branche so stark.

Die Klebstoffe für die Herstellung von Wellpappe sind weniger stark von den Preissteigerungen betroffen. Doch auch hier müssen die Produzenten deutlich mehr einrechnen. Für Wellpappe verwenden sie Spezialklebstoffe auf Basis von Stärke. Einer der wichtigsten Rohstoffe hierfür ist Weizenstärke. Doch seit Kriegsbeginn in der Ukraine fallen die Lieferungen aus dem osteuropäischen Land aus. Die Folgen bekommen nicht nur Bäckereien und Lebensmittelhersteller zu spüren, sondern auch die Klebstoffproduzenten und ihre Kunden.

Gründe für die Rohstoffknappheit bei Altpapier und Frischfasern

Das Recycling von Wellpappe und Altpapier ist an sich eine Erfolgsstory. Papier, Pappe und Karton weisen seit Einführung der Wiederverwertungspflicht hohe Recyclingquoten auf. Die Rücknahme von Printmedien, Verpackungen und anderen Produkten aus Papier und Pappe sorgte lange Zeit für eine gute Versorgung der Wellpappen-Industrie. Doch aktuell deckt das Angebot nicht den Bedarf, und die Preise an den Rohstoffmärkten steigen. Diese Entwicklung hat mehrere Ursachen. Die hohen Energiepreise haben zu Fabrikschließungen bei Zulieferern geführt. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind Importe aus Russland nicht mehr möglich. Auch beim Recycling sind die Sammelmengen rückläufig. In Bezug auf die Frischfasern sinkt weltweit die Verfügbarkeit von Holz für die Papier- und Wellpappenherstellung.

 

Rohstoffknappheit bei Altpapier und Frischfasern
Das Ergebnis ist eine erhebliche Preissteigerung für die Rohstoffe. Zwischen September 2020 und Mai 2022 wurde die Branche mit einer Preiserhöhung für Wellpappenrohpapier von über 85 % belastet. Berücksichtigt man dazu die eigenen Energie- und Transportkosten, fallen die eigenen Preiserhöhungen für das Endprodukt mit etwas über 43 % gemäßigt aus. Dass die Hersteller mit dieser angespannten Lage nicht über einen längeren Zeitraum zurechtkommen können, ist offensichtlich.

Wie geht es in der Wellpappen-Industrie weiter?

In Bezug auf die Umsätze sieht es in der Branche im Moment noch nicht schlecht aus. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein Problem: Das Auftragsvolumen schrumpft. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich in absehbarer Zeit dieser Trend umkehrt. Wer weniger Verpackungsmaterial aus Wellpappe bestellt als früher, hat in der Regel seine Arbeitsabläufe umgestellt. Das kann mittelfristig einen Negativtrend für die Wellpappen-Industrie einleiten. Ehemalige Auftraggeber, die Alternativen zur Wellpappe gefunden haben, werden kurzfristig nicht zurückkommen. Es bedarf überzeugender Anreize, das Auftragsvolumen wieder zu erhöhen.

Diese Entwicklung erschwert es der Branche, sich in den unsicheren wirtschaftlichen Zeiten zu stabilisieren. Es ist eine Sache, mit dem hohen Energiepreisniveau und den Lieferengpässen zurechtzukommen. Ein drohender Schwund des Auftragsvolumens macht es immer schwieriger, die kontinuierlich steigenden Kosten zu kompensieren. Auch wenn es eine leichte Entspannung bei den Preisen für Wellpappenrohpapier gibt: Eine spürbare Verbesserung der Gesamtsituation ist zunächst nicht zu erwarten. Das Preisniveau der Rohstoffe und Energie ist immer noch zu hoch. Außerdem müssen sich alle Branchen auf eine Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung einstellen.

Wellpappenbranche vor neuen Herausforderungen

Lieferengpässe, Rohstoffmangel, sinkende Nachfrage: Die Produzenten von Wellpappe stehen vor beträchtlichen Herausforderungen. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Zu komplex ist die Gesamtlage, zu unsicher sind die Prognosen für das laufende Jahr. Ohne Unterstützung wird die Wellpappen-Industrie voraussichtlich nicht auskommen. Die Schere zwischen der Preissteigerung bei den laufenden Kosten und dem Preisniveau beim Verkauf des Produkts ist zu groß. Eine sinkende Nachfrage verschärft das Problem weiter.

Müssten Wellpappenhersteller in größerer Zahl schließen, hätte das für viele Branchen und Verbraucher Konsequenzen. Wellpappe ist ein nützliches, vielseitiges Produkt. Es hat einen festen Platz in zahlreichen wirtschaftlichen Arbeitsabläufen und in Privathaushalten. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit kann Wellpappe punkten. Der Stoffkreislauf des recycelbaren Materials ist inzwischen etabliert und sorgt für eine effiziente Verwertung der eingesetzten Rohstoffe.